Feuerland (spanisch Tierra del Fuego) ist eine Inselgruppe an der Südspitze Südamerikas, vom Festland durch die Magellanstraße getrennt. Die Inselgruppe hat eine Landfläche von 73.746 km². Politisch ist Feuerland zwischen Chile (westlich) und Argentinien (östlich) aufgeteilt. Man nennt es das Ende der Welt, und für viele Menschen ist es etwas ganz Besonderes, an der Südspitze des Kontinents, eben am „Ende der Welt“ zu stehen. Beliebt für Besuche der Insel sind Kombinationen wie z.B. Reisen nach Patagonien und Feuerland oder nach Feuerland und in die Antarktis.
Ushuaia ist die Hauptstadt der Provinz, die südlichste Stadt der Welt und trägt stolz den Titel der „Stadt am Ende der Welt“. Heute ist sie eine der bekanntesten touristischen Destinationen in Argentinien. Sie befindet sich auf der Isla Grande de Tierra del Fuego und ist der Haupthafen am Beagle-Kanal, ein wichtiges Kreuzfahrtziel und Ausgangspunkt für viele Reisen in die Antarktis. Die ersten Menschen, die vor 10.000 Jahren hier gelebt haben, waren die Yamana-Indianer. Im 20. Jahrhundert sind die Indianer ausgestorben und ihre Sprache ist nur in schriftlicher Form erhalten geblieben. Die Stadt wurde von einer argentinischen Expedition im Jahr 1884 gegründet.
Die besten Monate für einen Besuch sind Oktober bis April, bevor der südliche Winter anbricht, es sei denn, man reist dorthin, um Ski zu fahren (diese Saison dauert von Mitte Juni bis Mitte September). Wir stellen einige der Highlights vor, die man auf Feuerland erleben kann:
1. Kreuzfahrt durch den Beagle Kanal
Während der Fahrt werden einige der Inseln in der Nähe der Stadt Ushuaia besucht. Die zahlreichen Inseln rund um die Stadt sind voll von Vögeln, Pinguinen und Robben und mit etwas Glück kann man im Meer Schwertwale (Orcas) sehen.
2. Skifahren in Cerro Castor
Cerro Castor ist das südlichste Skigebiet der Welt. Dort ist es möglich, nur 200 Meter über dem Meeresspiegel Ski zu fahren. Es ist auch der Ort mit der längsten Skisaison in Südamerika, die von Juni bis Oktober dauert.
3. Tierra del Fuego National Park
Der Parque Nacional Tierra del Fuego schützt diverse Gletscher, die antarktische Flora und Fauna, alte Moore, Teile der Atlantikküste und mehrere Seen. Er ist der südlichste Nationalpark Argentiniens. Den Parkeingang kann man mit Auto oder Taxi erreichen, aber der beste Weg ist eine dampfbetriebene Touristenbahn, deren ursprüngliche Funktion es war, die Sträflinge zum Bäumefällen in die umliegenden Wälder zu bringen. Hauptattraktion ist die Natur des Parks. Lohnende Ziele sind Senda de la Isla mit guten Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung, die Lapataia-Bucht – ein natürlicher Hafen und Senda Cerro del Guanaco – nach einer kurzen Bergwanderung bekommt man eine spektakuläre Aussicht auf den Park.
4. Gletscher Martial
Von Ushuaia aus kann man ein Taxi nehmen, um bis zum Fuß eines Hügels zu gelangen, wo ein Sessellift startet. Die Sesselbahn führt zwar nicht bis ganz oben, verkürzt dennoch den Fußmarsch um etwa 20 Minuten. Ab hier wird der Aufstieg anstrengender und steiler, zudem weht meist ein eisiger Wind, also ist sehr warme Kleidung empfehlenswert. Oben angekommen, kann man eine wirklich wunderschöne Aussicht auf die Stadt genießen. Außerdem sollte einem beim Blick Richtung Süden bewusst sein, dass der Südpol gerade einmal 1000 km entfernt liegt. Der Gletscher an sich ist kaum noch als solcher zu bezeichnen, nicht vergleichbar mit dem Perito Moreno etwas weiter nördlich. Dennoch, wer in Ushuaia landet, sollte sich diesen Aussichtspunkt nicht entgehen lassen.
5. Yendegaia Nationalpark
Im Januar 2014 wurde auf Feuerland ein neuer Nationalpark eröffnet. Die ehemalige Rinderfarm von mehr als 95.000 Hektar Größe erstreckt sich vom Beagle-Kanal bis in den Bereich bei Darwin um den vierundfünfzigsten südlichen Breitengrad. Es ist ein erstaunliches Stück wilde Natur am äußersten Ende der Welt, das Südbuchenwälder, weite Wiesen, zerklüftete Küsten, wilde Flüsse und erhabene Berge enthält und Yendegaia zu einem der spektakulärsten Orte im Feuerland-Gebiet macht.
6. Biberseen
Ursprünglich wurden in der Gegend 25 Biberpärchen eingeführt, um Tiere zum Jagen zu haben. Inzwischen haben sich diese jedoch stark vermehrt und ihre Zahl beträgt etwa 50000. Das ist zum Problem geworden, da die Tiere alles unterhalb der Baumgrenze kahlfressen. Dennoch sind die Biberseen ein niedlicher Anblick. Auch das Knabbern ist zu hören. Ebenso trifft man immer wieder auf große Biberdämme.
7. Nationalpark Alberto de Agostini
Seinen Namen hat der in der Provinz der chilenischen Antarktis gelegene Park von Alberto Maria De Agostini, einem im 19. Jahrhundert geborenen Bergsteiger, Forscher und Geograph. Auch ein Gletscher, der in diesem Gebiet liegt, wurde nach ihm benannt. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von 14600 km2 und wurde 1985 gegründet. Er umfasst das Gebirge Cordillera Darwin, dessen höchster Berg mit 2488m Höhe der Cerro Darwin ist. Das Klima dort wird als subantarktisch bezeichnet. Bisher wurden 49 Vogelarten nachgewiesen, deren Feinde der Andenschakal und der Argentinische Kampffuchs sind. In den naheliegenden Gewässern kann man Delfine, Seelöwen und mit ein bisschen Glück sogar Seeleoparden zu Gesicht bekommen.
8. Zug ans Ende der Welt
Der Zug transportierte früher die Gefangenen ins Gefängnis von Ushuaia, nachdem sie die Gleise selbst erbaut hatten. Er verlässt die Stadt, läuft durch den „Cañadon del Toro“ und überquert den Fluss Pipo auf der „Burnt Bridge“, wo man die hölzernen Ruinen der alten Brücke unter der neuen sehen kann. Danach stoppt der Zug am „Macarena-Bahnhof Wasserfall“, wo die Besucher ein rekonstruiertes indigenes Reservat, typisch für einen der vier einheimischen Stämme, den Yamana, besuchen können. Hier ist es möglich, den Macarena-Wasserfall zu besichtigen, dessen Quelle im Martial-Gebirge liegt. Der Ort bietet eine herrliche Aussicht auf das Flusstal des Pipo.
Nach 15 Minuten setzt der Zug seine Fahrt in ein subantarktisches Waldgebiet – eines der letzten der Welt – fort. Er fährt in den Tierra del Fuego Nationalpark. Dem Pipo-Fluss folgend kommt der Zug an den Orten vorbei, an denen die Häftlinge 50 Jahre lang Bäume fällten. An der Endstation können die Besucher entweder zurückkehren oder tiefer in den Park hineinwandern. Während der Fahrt wird die Geschichte des Gefangenenzugs vom Reiseleiter auf Spanisch und Englisch erzählt.